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Aktion der Kirchengemeinde St. Franziskus im Hochwald:„Wofür wir einstehen? Für alle!“

Am 16. Februar versammelte sich die Kirchengemeinde zu einem besonderen Gottesdienst, um ein Zeichen für Zusammenhalt, Nächstenliebe und Vielfalt zu setzen.
Lichtergang
Datum:
20. Feb. 2025
Von:
Rund um Hermeskeil

Am vergangenen Sonntag versammelten sich zahlreiche Mitglieder der Kirchengemeinde im Kloster, um einen besonderen Gottesdienst abzuhalten, der eine Woche vor der Bundestagswahl ein Licht der Hoffnung ins Dunkel der politischen Spannungen bringen wollte. In einer Zeit, in der viele das Gefühl haben, dass Zusammenhalt und Menschlichkeit unter Druck geraten, setzte die Gemeinde ein starkes Zeichen für Menschenwürde, Nächstenliebe und das Miteinander aller.

Dekan Christian Heinz verdeutlichte in seiner Ansprache, dass das Pastoralteam mit dieser Feier einen Hoffnungsgedanken verbreiten wollte. „In Zeiten, in denen wir uns oft gegeneinander anstatt miteinander sehen, haben wir eine Verantwortung, umso mehr für unsere Werte einzustehen“, sagte er.

Sonja Laible als Vertreterin der Kita Adolph Kolping teilte ihre Überzeugung, dass Vielfalt, die die tägliche Arbeit in ihrer Einrichtung bereichert, eine der Grundlagen ist, für die sie einstehen. „Wir sind alle verschieden, und gerade darin liegt unsere Stärke“,

Anna Düpre hob in ihrer eindringlichen Rede die Problematik der politischen Kommunikation hervor. Sie stellte die Frage, warum bestimmte Wahlplakate bunter erscheinen als das, wofür sie tatsächlich stehen. Dies sei eine Herausforderung, die nicht nur Politiker betreffe, sondern jeden Einzelnen. „Für etwas einstehen, bedeutet aktiv zu handeln“, erklärte sie und appellierte an die Versammelten, sich parteiübergreifend für grundlegende Werte einzusetzen. Man müsse kein Teil einer Minderheit sein, um diese zu tolerieren. Stellt aber auch klar: „Wenn wir als Gesellschaft Intoleranz tolerieren, tragen wir selbst zur Intoleranz bei. […] Wir als Demokratie können nur so stark sein, wie unser Glaube an unsere Grundwerte und der darauf basierende Zusammenhalt.“ Anna Düpre zitierte Angela Merkel, um zu verdeutlichen: „Die Stärke einer Gemeinschaft liegt in der Vielfalt ihrer Mitglieder.“ Ihre Worte fanden großen Beifall und trugen zur lebhaften Atmosphäre des Gottesdienstes bei.

Das verlesene Evangelium, nach Lukas (Lk 6, 17.20–26), über die Seligpreisungen Jesu vermittelte eine zentrale Botschaft: Das Glück liegt nicht in materiellem Wohlstand, sondern in der Nächstenliebe und der Solidarität mit den Schwächeren. Musikalisch umrahmt wurde der Gottesdienst durch das Klosterensemble. Nach der Messe machten sich einige Besucher auf einen Lichtergang bis in die Innenstadt, um das Licht der Nächstenliebe und der Hoffnung in die Gemeinschaft hinauszutragen mit einem starken Bekenntnis zur Vielfalt und zum Zusammenhalt – ja, für alle. (LeWe)