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Firmung bewegt: Firmung-Kompakt

„Was hätte ich getan?“ – Mit dieser Frage begaben sich 21 Jugendliche auf eine eindrucksvolle Spurensuche in der Gedenkstätte des ehemaligen Konzentrationslagers Hinzert.
Das Bild zeigt eine Gruppe junger Menschen während der Firmung, die in einer Kirche vor einem Altar mit einem Blumenstrauß und bunten Tüchern stehen.
Datum:
8. Sept. 2025
Von:
Thomas Kupczik
Das Foto zeigt eine Gruppe junger Menschen in Freizeitkleidung, die draußen vor einer großen, abstrakten Metallskulptur stehen – im Hintergrund sind grüne Bäume und ein blauer Himmel mit Wolken zu sehen.

Während der Zeit des Nationalsozialismus führte eine Dorfstraße direkt am Zaun des Konzentrationslagers Hinzert vorbei. Die Menschen aus der Umgebung konnten also direkt mitbekommen, was dort geschah. „Wie hätte ich reagiert, wenn ich das Elend der Häftlinge gesehen hätte?“ – das war eine wichtige Frage für 21 Jugendliche, die sich zu einem Firm-Kompakt-Kurs des Missionarischen Teams aus den Pastoralen Räumen Trier und Hermeskeil angemeldet hatten.

In der Gedenkstätte erfuhren sie, dass viele Menschen weggeschaut haben. Einige wenige aber haben geholfen, indem sie z. B. ein Butterbrot oder einen Apfel am Wegesrand für die hungrigen Häftlinge deponierten, die auf dem Weg zu einem Arbeitskommando waren. Noch mutiger war Schwester Ernesta Gilles, eine Franziskanerin im Krankenhaus in Hermeskeil. Wenn Häftlinge dort eingeliefert wurden, versorgte sie diese so gut es ging und stellte auch Kontakte zu den Angehörigen in Luxemburg her. Einmal soll sie sogar dem Lagerkommandanten Paul Sporrenberg entgegengetreten sein und ihm das Herumkommandieren und Schreien im Krankenhaus verboten haben.

Diese Eindrücke und Informationen verarbeiteten die Jugendlichen am Nachmittag im KSJ-Jugendhaus Rascheid in eindrucksvollen Bildern und Texten, die die Schrecken des Konzentrationslagers zeigten, aber auch die Hoffnung, dass Gott die Geschundenen nicht allein lässt.

Am Sonntagmittag fand der Firmgottesdienst mit Jugendpfarrer Peter Zillgen und den Patinnen und Familienangehörigen in der St.-Anna-Kirche in Rascheid statt. Dass der Gottesdienst von den Firmlingen auch kreativ vorbereitet worden war, merkten die Gäste schnell, denn zum gemeinsamen Einzug hatten sich die Jugendlichen das Lied „Ein Hoch auf uns“ von Andreas Bourani gewünscht. Anschließend berichteten die Jugendlichen von ihren Erfahrungen anhand ihrer Bilder und Texte, was die Eltern und Patinnen sehr bewegte. Jugendpfarrer Zillgen ermutigte die Jugendlichen in seiner Predigt, für das Gute und ihren Glauben mutig einzutreten. Danach firmte er die Jugendlichen. Im Anschluss an den Gottesdienst gab es vor der Kirche noch einen Sektempfang für alle.

Eindrucksvolle Bilder